Wissenschaftliche Arbeit von Stefan und Caroline-Sophie Ebeling

Die Burgruine Loch bei Eichhofen

Erste Ergebnisse zur Untersuchung des Höhleneinbaus und zur Rekonstruktion der Gesamtanlage

Ihren Namen erhielt die Burgruine aus dem Mittelhochdeutschen, wo das Wort eine „Höhle“, ein „Versteck“ oder ein „Schlupfloch“ bezeichnete. Der Namenszusatz „Loch“, genauer „vom Loch“, im Kontext mit der bereits genannten Burganlage, lässt sich erstmals anhand einer Urkunde aus dem Jahr 1380 belegen. In dieser betitelte sich Jakob Rammelsteiner aus dem gleichnamigen Adelsgeschlecht mit eben diesem Zusatz. Der Burgname „Loch“ oder auch „Lueg“, wie er im Turnierreim des Herolds Holand 1424 erscheint, verweist meist auf eine Höhlenburg, wie zum Beispiel beim „Puxer Loch“ in der Steiermark/Österreich, Loch bei Pinswang in Tirol oder Luegstein bei Oberaudorf.  Im Zusammenhang mit einer geplanten Instandsetzung der Höhlenburg Loch bei Eichhofen im Landkreis Regensburg, wurde eine Bestandsdokumentation der noch greifbaren Reste des Höhleneinbaus mit dem benachbarten Bergfried durchgeführt (Abb. 1). Insbesondere die vom Verfall stark bedrohten Mauerwerksreste in der Höhle wurden erstmals einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Das steingerechte Aufmaßporträt der nördlichen und südlichen Höhlenwand mit Grundriss und Querschnitt erbrachte hier neue Erkenntnisse über die Konstruktion des Einbaus. Die Untersuchungen des benachbarten runden Bergfrieds und der Reste der sog. „Palaswand“ flankieren die in der Höhle gewonnenen Forschungsergebnisse. Bei der Sanierung der im Bereich der Toreinfahrt befindlichen Mauerreste konnte ein der Toreinfahrt nördlich vorgelagerter Zwinger nachgewiesen werden. Eine umfassende Fotodokumentation sämtlicher Mauerwerksreste im Burgareal ergänzt die bauhistorischen Befunde. Dendrochronologische Holzkernbohrungen liefern einen Anhaltspunkt für die Datierung der Anlage. Die Erforschung des Höhleneinbaus stand im Zentrum der Untersuchungen. Die vor die nördliche und südliche Höhlenwand gestellten Mauerwerkszungen mit ihren Brettabdrücken, Öffnungen und Mauerwerksstrukturen führten zu einer Rekonstruktion eines hier ursprünglich befindlichen Höhleneinbaus. Abdrücke einer längsverlaufenden Schwelle mit Stützen und Rähm verweisen auf eine gezimmerte Holzkonstruktion jeweils vor der nördlich und südlich errichteten Bruchsteinmauer. Da die Holzkonstruktion vor den beiden Mauern als Mörtelabdruck noch ablesbar ist, kann man davon ausgehen, dass erst dieser Höhleneinbau gezimmert und danach die Bruchsteinwand dahinter gesetzt wurde. Dies zeigt eine für das Mittelalter durchaus gängige Bautechnik eines gegen eine vorhandene Schalung gesetzten Mauerwerks. Die Längswände waren mit Stützen zwischen der Schwelle und dem Rähm ausgesteift. Die Mörtelabdrücke zeigen jedenfalls senkrecht gestellte Rundstützen mit dazwischen liegenden breiten Brettern als rückseitige Verschalung. Die Abschlusswand zum vorderen und hinteren Höhlenbereich fungiert als sogenannter Vorschussgiebel und war bis zur Höhlendecke aufgemauert ...

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